Montag, 3. März 2008

Silvester - es ging vereint weiter



Sabine und Gerrit kamen beide gut und bei strahlendem Sonnenschein am 29.12.07 in Sydney an und wir spazierten am Nachmittag gemütlich die Strände nordwärts von Cooggee, um wiedermal in Bondi zu enden.
Der Vorsilvestertag war mit Einkaufen für Silvester und einem Ausflug zum Opernhaus mit Führung verbunden und einer Überfahrt zum beliebten Surfstrand Manly, zu dem man am besten mit der Fähre gelangt. Auf der bläst einem dann der Wind um die Ohren aber man hat einen ganz tollen Blick auf den Hafen Sydneys, wenn man wieder Richtung Cirqular Quay fährt.
Voller Elan ging es dann am 31. nach einer Nacht kulinarischer Vorbereitungen für diesen besonderen Jahreswechsel zum Eingang des botanischen Gartens, wo wir zugegebenermassen etwas spät um 10Uhr vormittags ankamen - zusammen mit tausenden anderen, die das Feuerwerk auch gerne von der Landzunge gegenüber der Harbour Bridge und des Opern Hauses sehen wollten... Hier ein paar Impressionen.
Die Schlange war zwar endlos, aber der Weg war ja das Ziel, also vielmehr die Zeit und die ging irgendwie auch rum und wann hat man schon so eine tolle Warte-Kulisse?
Einige kamen schon nachts und schnappten sich die Schattenplätze direkt am Wasser unter höhlenartigen Vorsprüngen, andere kamen am Morgen und sicherten sich das ein oder andere Plätzchen am Steilhang mit Superblick auf die Szenerie.
Um 12 Uhr passierten wir dann nach abwechselndem Schlangestehen in der Sonne den Eingang zum botan. Garten und ich weiß nicht wie, schafften es, die nächsten 6 Stunden in der prallen Sonne mithilfe unserer mitgebrachten Regenschirme zu überleben. Je später es wurde desto mehr durfte man aufpassen, dass einem die freien Quadratzentimeter um einen herum nicht noch weggenommen wurden von dreisten Zuspätkommern (gab es alles). Die Atmosphäre war insgesamt recht entspannt - man verbrachte halt mit 20.000 anderen einige Stunden in der Sonne liegend, lesend, quatschend, spielend und harrte der Knaller und Raketen die da wahrlich kamen.

Montag, 28. Januar 2008

Hupende Pfaue

Kurz vor Filialschluß kamen wir am 27.12. in Launceston an, gaben das Auto zurück und bezogen eine im Vergleich zu unseren anderen Unterkünften wirklich sehr unschöne Jugendherberge.
Launceston hat ca. 70.000 Einwohner und eine recht nette Einkaufsstraße, klappt aber leider seine Bürgersteige schon sehr bald hoch, so dass in der Stadt nicht mehr allzu viel zu erleben ist.
Anke und ich wanderten nochmals die Schlucht entlang zu dem wunderschönen englischen Pavillion und fanden heraus, woher die seltsamen Geräusche kamen, die uns an hupende Autos erinnerten: es waren die dort frei herumlaufenden Pfaue! Wie seltsam, dass so anmutig-schöne Tiere solch hässliche Töne von sich geben können.
Wir setzten uns still an einen Wegesrand, beobachteten dazu noch ein paar grasende Wallabies und dann geschah es: die Pfaue hebten ab! Sie können wirklich fliegen - ein Mysterium, das mit schon bei den fetten Hummeln nicht einleuchten will, aber wir sahen es. Sie fliegen auf die Bäume und übernachten dann dort. Und wir sahen vier an der Zahl fliegen! Amazing. Und sie fielen nicht gleich wieder runter!!! ;o)

Time to say good-bye




Am 27.12. war es an der Zeit, in Launceston unser Mietauto wieder zurückzugeben. Eigentlich hatten wir geplant, noch in den Nordosten der Insel zu fahren die schönsten Strände der Insel zu genießen, da es bei den Bennetts aber so schön heimelig war blieben wir bis zur letzten Minute, gingen nach einer weiteren Nacht am Lagerfeuer am nächsten Morgen nochmal fischen, kochten Käs'spätzle und fuhren dann am frühen Nachmittag erst auf kürzestem Wege nach Norden los.
Die Nudeln überzeugten und sind sicherlich ein Grund dafür, dass wir fast adoptiert worden wären! ;o)
Das Bild zeigt die Landzunge, in deren Mitte das Haus der Bennetts steht und von drei Seiten von Wasser umgeben ist.

Sonntag, 20. Januar 2008

Boxing Day und Die Bennetts - Schätze der Menschheit






Auf einer kleinen Landzunge gelegen lag das Ferienhaus der Bennetts, die selbst aus Melbourne kommen und mehr als die Hälfte des Jahres ihr Leben ruhig auf Tasmanien vorangehen lassen. Eine ihrer Leidenschaften ist das Angeln und so ging es für uns am 27.12. morgens um 6:30 los. Wir warfen uns mächtig in Schale und Anke fing den ersten Fisch schon nach wenigen Minuten. Es war ein super leckerer Flathead (Flachkopf), der zu den köstlichsten Fischen des australischen Meeres gehört. Ich fing unter anderem einen nicht genießbaren Stachelrochen, den wir wieder frei ließen. Wir waren ca. 3 Stunden auf dem Meer und versuchten uns nach unserer Rückkehr im Filetieren. Danach gab es den wohl frischsten, leckersten Fisch, den ich je essen durfte.
Es ist ein ganz seltsames Gefühl, sein Essen wirklich selbst zu fangen (denn es lebt ja), ihm beim Sterben zuzusehen, es zu filetieren und sich dann gebraten einzuverleiben.
Trotz allem bin ich seither begeistert vom Fischen und will es auf jeden Fall wieder tun. Ich stellte es mir früher sehr langweilig vor, aber es hat etwas sehr friedvolles und zugleich aufregendes, während man auf dem Boot sitzt, den Köder ausgeworfen hat und gespannt wartet, ob, wann und was wohl anbeißen wird. Dann spürt man einen Zug und weiß - jetzt hochholen und dann schlägt die Stunde der Wahrheit: ist der Fisch genießbar, vielleicht sogar gefährlich, zu klein oder passend?
Wir hatten ja sehr auf kleine Haie gehofft, die köstlich sein sollen, aber es war uns nicht vergönnt. Dafür genossen wir die Fänge, die wir hatten und freuten uns an einem 2. Weihnachtsfeiertag der ganz besonderen Art mit drei Menschen, die uns gar nicht fremd schienen, weil sie uns so herzlich in ihre Mitte aufnahmen:Robert, Hazel und Doug.

Auf holprigem Wege zum nächsten Ziel (25.12.)



Port Arthur lag hinter uns und wir waren schon etwas zu spät, um wie ausgemacht bei unseren nächsten Couchsurfing-Gasteltern anzukommen: Robert war bei seinen Eltern auf Weihnachtsbesuch, die selbst in ihrer tasmanischen Ferienhütte waren. Plötzlich war die Straße, auf der wir fuhren, nicht mehr asphaltiert. Weiter nicht schlimm, aber sie wurde immer schlechter und der Untergrund immer rauher. Also gurkten wir am Ende mit 40km/h an sonnenbeschienenen Feldern vorbei und wurden ständig von geländegängigen Jeeps überholt. Da es nicht geregnet hatte und es auch nicht danach aussah machte ich mir keine Sorgen und nach einer Abbiegung Richtung Küste sahen wir den bereits veröffentlichten Rüsseligel. Eine echte Seltenheit, wie wir später herausgefunden haben, ihm so nahe zu kommen, wie wir es schafften - der Umweg hatte sich also mehr als gelohnt, zumal die Bennetts unser zuspätkommen überhaupt nicht störte.
Sie luden noch die Nachbarsjungen ein, die beide eine brandneue Gitarre zu Weihnachten bekommen hatten und wäre ich 10 Jahre jünger hätte einer der beiden eine neue Verehrerin gehabt.;o)

Und weiter ging die Reise am 25.12. nach Port Arthur




Nach einer kurzen Autofahrt voller schöner Aussichts-Überraschungen erreichten Anke und ich am Hauptweihnachtsfeiertag der Aussies die ehemalige Strafgefangenenkolonie Port Arthur - und mussten sie nur mit ca. 8 anderen Besuchern teilen. Die Haupttouristenattraktion ganz für uns. Wir kamen zwar nicht in die colonialen Häuschen hinein und konnten die damaligen Verhältnisse begutachten, aber das Gelände an sich war schon schön genug. Plus: es regnete nicht. Hurra!

Dienstag, 15. Januar 2008

Weihnachten in Hobart





Auf dem Weg Richtung Hobart, zurück in die Zivilisation, wo das Handy auch wieder Empfang hatte regnete es erstmal einige Textnachrichten. Darunter auch eine von Silvia, einer Deutschen, die in Hobart ein Hotel leitet und auch bei Couchsurfing registriert ist. Sie lud Anke und mich von sich auch sein, bei ihr unterzukommen und mit ihr Weihnachten zu feiern. Es gesellte sich noch George dazu, ein 58jähriger Brite, der gerdae mit dem Fahrrad um die Welt reist und wir machten Spätzle mit Seitenwürsten, Linsen und Salat, Silvias Lieblingsessen.
Um 23 Uhr gingen Anke und ich in einen anglikanischen Weihnachtsgottesdienst und so war dieser 24.12. ein wirklich ganz besonderer für uns.